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Wednesday, September 06, 2017
North Shore Scenic Drive, Teil 1: Glensheen
Heute gab es soviel zu sehen und es wurden soviele Bilder gemacht, dass wir aus dem Eintrag einen Zweiteiler machen mussten. Es war nicht leicht, aus den Unmengen an Fotos, die besten auszuwaehlen. Wir unternahmen heute eine Ausflugsfahrt entlang des North Shore Scenic Drive, Teil der der MN 61, diese Strasse folgt dem Ufer des Lake Superior von Duluth in noerdlicher Richtung bis zur kanadischen Grenze. Ganz soweit fuhren wir nicht, waren aber trotzdem mit Hin- und Rueckfahrt sieben Stunden unterwegs. Unser erster Stopp war das Anwesen Glensheen.
Ansicht von der Seeseite aus.
Das Anwesen wurde 1908 fertiggestellt und gehoerte dem Rechtsanwalt und Investor Chester Adgate Congdon, der sein Vermoegen mit geschickten Aktienverkaeufen gemacht hatte. Die letzte ueberlebende Tochter der Familie uebertrug das Anwesen 1968 der University of Minnesota Duluth, die es seitdem verwaltet und Instand haelt. Zur Finanzierung werden unter anderem Besichtigungen angeboten. Eine solche hatten wir gebucht und konnten ein Einblick in das Leben dieser reichen Familie gewinnen.
Blick auf einen der Flure im Erdgeschoss. Ueberall verzierte Holzvertaefelungen.
Beispiel fuer die damalige Zeit sehr fortschrittliche Ausstattung des Hauses: eine Gegensprechanlage.
Beispiel fuer die opulente Einrichtung. Das teuerste war immer gerade gut genug. Viele Stuecke wurden aus Europa importiert bzw. von Reisen mitgebracht.
Schlafzimmer der aeltesten Tochter.
Das Haus war mit modernen Sanitaeranlagen ausgestattet, neben der Badewanne gab es auch diese Teile fuer Sitzbaeder.
Den Maennern vorbehalten waren die Duschen, da man damals glaubte, die zerbrechlichen Damen wuerden blaue Flecken von den harten Wasserstrahlen bekommen. Man beachte die reichlichen Duschkoepfe.
Der zweite Stock war fuer die weiblichen Bewohner, also die Toechter und Besucherinnen. Fuer letztere war ein Extrazimmer vorhanden.
Im Zimmer der zweitaeltesten Tochter sitzt diese aus Deutschland stammende Puppe, deren Blick einem heute etwas unheimlich vorkommt. Bei den Nachtfuehrungen wirkt sie vermutlich noch gruseliger...
Im dritten Stock befinden sich die Raeume der maennlichen Bewohner. Dies ist ein Teil ihres gemeinsamen Aufenthaltsraums.
Ein Blick auf den Dachboden, wo die Wissenschaftler der Universitaet noch immer neue Dinge entdecken.
Das Zimmer eines Dienstmaedchens. Die Familie Congdon bot ihren Angestellten mehr, als damals ueblich. Es gab unter anderem kostenlose Krankenversorgung, relativ gute Bezahlung, Einzelzimmer auf den selben Etagen, in denen die Familie wohnte.
An diesem Esstisch hat die Dienerschaft eine Stunde vor den Herrschaften gegessen.
Speisezimmer der Herrschaften. Sehr viel versilbertes Zeug hier, auch der Leuchter ueber dem Tisch. Eine stundenlange Putzarbeit fuer die Diener.
Interne Kommunikation. Auf dieser Tafel konnten die Diener sehen, von wo sie ein Mitglied der Familie oder Gast gerufen hatte. Die Anfragen kamen meistens aus den Baedern, wenn jemand ein angewaermtes Handtuch benoetigte.
Blick vom hinteren Eingang des Anwesens auf einen Springbrunnen und den See.
Ein aktueller Bewohner des Anwesens, den wir antrafen...
Auch der Aussenbereich bot zahlreiche interessante Ansichten, von denen wir aus Platzgruenden nur dieses zeigen koennen.
Eine aussergewoehnliche Besichtigung, die wir leider nur ansatzweise darstellen koennen. Soviel zum ersten Teil des heutigen Eintrags.